Am 18.11.2025 haben wir als Verein mit der Aktion „Gewalt ist überall“ auf die zahlreich bestehenden Hürden im Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder aufmerksam gemacht. Gleichzeitig haben wir Menschen konkrete Hinweise an die Hand gegeben, wie sie selbst aktiv werden können, wenn sie den Verdacht haben, dass jemand in ihrem Umfeld von Gewalt betroffen ist und dringend Unterstützung benötigt.
In der Stubengasse zeigten wir auf mehreren Info-Plakaten eindrücklich, wie massiv und vielfältig die strukturellen, institutionellen und individuellen Barrieren sind, denen Frauen und Kindern begegnen, wenn sie Schutz suchen. Viele dieser Hürden sind so schwerwiegend, dass sie Betroffene im schlimmsten Fall daran hindern, die nötige Hilfe zu erreichen und der Gewalt entfliehen zu können.
Ergänzend dazu konnten Passant:innen an unserem „Rad der Willkür“ drehen. Die dort dargestellten Hindernisse machten sichtbar, wie willkürlich und unberechenbar das Hilfesystem Betroffene mit Barrieren konfrontiert. Je nachdem, auf welchen „Zufall“ das Rad fiel, zeigte sich erneut, wie unfair und belastend die derzeitige Lage für viele Frauen ist.
Der Aktionstag sollte deutlich machen: Diese Vielzahl an Hürden ist untragbar. Es braucht dringend bessere Strukturen, verlässliche Unterstützung und ein Hilfesystem, das Frauen und ihre Kinder schützt, statt sie zusätzlich zu belasten. Gleichzeitig ermutigen wir dazu, nicht wegzusehen – sondern hinzuhören, Hilfe anzubieten und Anlaufstellen zu kennen.
Durch diese Aufmerksamkeit möchten wir ein stärkeres Bewusstsein dafür schaffen, dass es nicht an den Frauen liegt, ihre Freiheit und Sicherheit zu erkämpfen – sondern an uns allen, diese Hürden abzubauen. Denn es ist ein gesellschaftlicher Fehler, dass Frauen immer noch vor der Wahl stehen, entweder bei einem Täter zu bleiben oder ohne Schutz und Unterstützung in die Zukunft zu blicken.
Genauso wichtig war uns aber auch allen gewaltbetroffenen Frauen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
Auch wenn das Hilfesystem Lücken hat und Wege oft kompliziert erscheinen, gibt es Stellen, die unterstützen, zuhören und begleiten. Jede Frau hat das Recht auf Schutz, Respekt und ein gewaltfreies Leben.
Feministische Solidarität heißt, Hürden gemeinsam zu überwinden – für eine Gesellschaft, in der jede Frau in Sicherheit leben kann.


