Zuhause erleben du und deine Mama Gewalt? Papa oder Opa schlägt, schreit oder bedroht dich und deine Mama?
Hier bekommst du Hilfe. In der Beratungsstelle kannst du mit Mama anrufen und zu einem Gespräch hingehen.
Könnt ihr nicht mehr Zuhause bleiben, könnt ihr in einem Frauenhaus wohnen. Auf der nächsten Seite bekommst du mehr Infos zum Frauenhaus.
Ein Frauenhaus ist ein sicherer Ort, der geheim ist.
Du und deine Mama seid hier sicher vor Gewalt. Hier wohnen nur Frauen, Kinder und Jugendliche. Im Frauenhaus arbeiten nur Frauen, die dir und deiner Mama helfen und euch unterstützen (wie zum Beispiel bei der Suche nach einer neuen Schule für dich). Dir wird zugehört und geglaubt. Du kannst mit deinen Sorgen zu uns kommen. Dir wird geholfen, wenn es Streit gibt. Es wird nichts weitererzählt, ohne dir Bescheid zu sagen.
Du lebst mit deiner Mama in einem Zimmer. Die Küche, das Badezimmer und das Wohnzimmer teilt ihr euch mit anderen.
Im Frauenhaus wohnen auch andere Kinder mit ihren Mamas. Wir haben Möglichkeiten zum Spielen und machen regelmäßig ein tolles Kinderprogramm und auch Ausflüge.
Du und deine Mama seid im Frauenhaus sicher vor Gewalt.
Gewalt kann sein: Schlagen, Schreien, Angst machen, Einsperren, Anfassen, auch wenn du Nein sagst, Erpressung, Geld wegnehmen, wenn du nichts weitersagen darfst, etc.
Mama kann uns immer anrufen. Wenn Mama nicht viel deutsch spricht, holen wir eine Person dazu, die für sie übersetzt.
Wenn es gefährlich ist, ruft zuerst die Polizei an.
Telefonnummer: 110
Die Polizei kommt auf jeden Fall und wird euch weiterhelfen. Wenn es nötig ist, kann die Polizei deinen Papa für 10 Tage aus der Wohnung wegschicken.
Wir sagen deiner Mama einen Treffpunkt bei uns in der Nähe, wo wir euch abholen und zu uns ins Frauenhaus bringen. Dann seid ihr in Sicherheit.
Du darfst deine Spielsachen, Kuscheltiere, Klamotten und Schulsachen mitbringen. Wenn etwas fehlt, helfen wir dir, die Sachen zu besorgen.
Es gibt das internationale, kostenlose Kindernotruftelefon, wo du europaweit anrufen kannst:
Die Nummer gegen Kummer ist ein kostenfreies Kinder- und Jugendtelefon. Dort wird dir bei allen Fragen, Sorgen und Problemen geholfen.
Erreichbarkeit: Montags bis Samstags von 14 – 20 Uhr
Hier kannst du Tag und Nacht anrufen. Der Anruf ist kostenlos!
Du kannst dich auch per Mail oder Chat an die Telefonseelsorge
wenden:
Es gibt viele Hilfs- und Informationsstellen.
Alle Spenden sind steuerabzugsfähig, Spendenbescheinigungen werden ausgestellt. Bitte gebe dazu deine Anschrift an.
Für Spenden bis zu einer Höhe von 300,00 € reicht der Nachweis auf dem Kontoauszug zur Vorlage beim Finanzamt aus.
Möchtest Du ein bestimmtes Projekt unterstützen, gib dies bitte unter „Verwendungszweck“ an (z.B. Frauenhaus Münster/Telgte oder Frauenberatungsstelle).
Spendenkonto
Frauenhaus und Beratung e.V.
Sparkasse Münsterland Ost
IBAN DE45 4005 0150 0000 3015 98
BIC WELADED1MST
Ein Mensch kann wegen unterschiedlicher Gründe mehrfach diskriminiert werden. Das kann zum Beispiel aufgrund des Geschlechts, der Hautfarbe, Klasse, einer Behinderung oder der sexuellen Orientierung passieren. Alle diese Teile eines Menschen gehören zusammen und wirken sich aufeinander aus. Das bedeutet, dass jeder Mensch eigene Erfahrungen mit Diskriminierung macht und auch wegen verschiedener Merkmale mehrfach diskriminiert werden kann. Zum Beispiel könnte eine Schwarze Frau anders behandelt werden als eine weiße Frau, weil sie sowohl eine Frau als auch Schwarz ist und damit diese beiden Punkte zusammenwirken. Eine Frau mit Fluchterfahrung und mit einer Behinderung kann rassistisch diskriminiert werden, weil sie eine Frau ist und aufgrund ihrer Behinderung (weil zum Beispiel auch nicht alle öffentlichen Plätze barrierefrei sind). Somit spielen alle Gründe, wegen denen Menschen diskriminiert werden zusammen und machen die Situation für die Person schwieriger.
Patriarchale Gewalt betrifft viele Bereiche der Gesellschaft, in der wir leben. Alles, was als weiblich angesehen wird, wird dem Männlichen untergeordnet. Männer hatten in der Vergangenheit und haben noch heute viele Vorteile gegenüber Frauen und auch mehr Macht. Egal ob zuhause oder in der Öffentlichkeit – zum Beispiel im Beruf, in der Politik, in Behörden oder sozialem Umfeld. Die Gewalt findet statt, weil viele Menschen denken, dass Männer besser oder wichtiger sind als Frauen. Das führt dazu, dass Frauen meistens unbezahlte Erziehungs- und Haushaltsarbeit leisten, weniger Geld verdienen oder keinen Zugang zu Schule und Bildung haben. Denn Patriarchale Gewalt soll oftmals dafür sorgen, dass Personen, die nicht dem anerkannten Bild von Männlichkeit entsprechen, unterdrückt werden und weniger Macht haben. Patriarchale Gewalt bedeutet auch, dass Männer oder Gruppen von Männern Gewalt benutzen, um Macht über Frauen und andere Geschlechter zu haben. Diese Gewalt kann körperlich sein, aber auch durch Worte oder indem Männer Kontrolle über Geld haben. Beispiele sind, wenn Männer Frauen schlagen, belästigen, beleidigen unterdrücken oder unfair behandeln.